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Konsumtempel II

Kaufhaus Karstadt, Essen

© Werner Köhler 06.2007

Dieses Objekt hatte weniger Glück als das „Kunsthaus Tacheles“. Obwohl es architektonisch ähnlich einzuordnen und eines der letzten Kaufhäuser seiner Epoche im Ruhrgebiet ist, musste das ehemalige Althoff-Gebäude aus dem Jahre 1912 am Limbecker Platz in Essen dem Neubau des Einkaufszentrums ECE weichen. Nun können neue Shopping-Malls zwar auch architektonisch ansprechend aussehen, müssen es aber nicht. Das neue Objekt wird einer riesigen bunt beleuchteten Sardinenbüchse gleichen, also eher die zweite Kategorie. Zu der – vermutlich vorgehängten – historischen Fassade gab es natürlich auch Statikgutachten, die – man denkt gleich wieder an die Friedrichstraßenpassage – alle besagten, dass die Fassade nicht erhalten werden konnte. Bröselig, Bergschäden, was auch immer. Merkwürdig ... vorher hatte sie gehalten. Um den Belangen des Denkmalschutzes dann doch noch ein wenig gerecht zu werden, wird man aber den einen oder anderen Stein in die neue Fassade „integrieren“.

Das wird bestimmt wieder ein echtes Aushängeschild für den Denkmalschutz in Essen. Wir freuen uns jetzt schon!

Letzter Verkaufstag war der 1. März 2008. Ein doppelt schwarzer Tag in der Essener Stadtgeschichte: Zeitgleich wurde auch das Kesselhaus des Kraftwerks Amalie gesprengt. Alsbald begann der zügige Abbruch des Kaufhauses, der seinerseits mit einer Sprengung endete. Der im Bild sichtbare Turm fiel als letzter Überrest am 1. Juni 2008.

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